Dienstag, 30. März 2010

Offener Packwagen 131

Schon seit Längerem reizte es mich diesen offenen Packwagen nachzubauen. Nachdem ich mich nach langem Überlegen und Probieren endlich auf das Baumaterial (Echtholz) festgelegt hatte ging es dann auch relativ flott. Innerhalb von 10 Arbeitsstunden und einigen Fehlschlägen war das Modell dann auch endlich fertig.
Der Wagen im Jahre 1967.
So beginnt eigentlich fast jedes Modell. Das Fotoarchiv wird nach Bildern, auf denen der Wagen zu sehen ist, durchforstet und eine Handskizze angefertigt.
Bei weiteren Recherchen versuche ich die Wagenmaße zu ermitteln und zeichne den Wagen maßstabsgenau in CorelDraw.
Die Zeichnung wird ausgedruckt und ein Modell für das spätere Modell aus Papier angefertigt. Dadurch kann man schon einmal die Proportionen des Wagens sehen, ihn mit den Vorbildfotos vergleichen und gegebenenfalls die Zeichnung noch einmal überarbeiten.
Die Seitenwände und Bodenplatten werden aus einseitig gelasertem Echtholz mit Hilfe eines Stahllineals und eines rechten Winkels herausgeschnitten.
Da das Holz mit einer Stärke von 1,0 mm jedoch viel zu dick ist beginnt nun endlich der spassige Teil. Mit Hilfe eines scharfen Skalpells und feinem Sandpapier wird die Stärke auf mehr als die Hälfte reduziert. Wie man auf dem übernächsten Bild im Hintergrund erkennen kann sollte dies aber mehr als vorsichtig geschehen.
Der direkte Vergleich. Im Hintergund das noch unbehandelte Holz, im Vordergrund die bearbeiteten Seitenwände.
Die einseitige Laserung des Holzes war das nächste Problem. Da es sich um einen offenen Packwagen handelt und man deshalb die Seitenwände aussen und innen sieht sollte auch die Rückseite ein Bretterprofil aufweisen. Mit einem Stahllineal und feinen Skalpellritzen wurde diesem Umstand Abhilfe geschaffen. Links im Hintergrund sieht man was passiert wenn nicht vorsichtig gearbeitet wird.
Alle Bauteile sind fertig behandelt. Nun kann es mit der Montage losgehen.
Zunächst werden die Seitenteile mit 1,0 x 1,0 mm Hassler L-Profilen eingefasst. Die Bleistiftmarkierungen weisen die spätere Position der Rungen auf.
Vorsichtig werden die beiden Öffnungen für die Türen herausgeschnitten und die Hassler 1,0 x 0,5 mm C-Profile auf die dafür vorgesehenen Positionen geklebt.
An den Stirnwänden wird die Unterseite aus 0,56 x 2,29 mm Evergreenprofilen (Evergreen 8208) angefertigt und aufgeklebt.
Aus einer 0,127 mm dünnen K & S Messinplatte wird ein Viereck herausgeschnitten und auf diesem von der Rückseite vorsichtig mit einem kleinen Nagel Nietenabdrücke gemacht.
Die fertige Platte mit den Nieten auf der Stirnwand angebracht.
Nachdem alle Seitenteile fertig sind kann es mit dem Zusammensetzen losgehen.
Die Ecken werden mit Hassler 1,0 x 1,0mm L-Profilen versehen und alle Spalte zwischen den Profilen sauber verspachtelt. Aus der K & S Messingplatte werden zwei Dreicke angefertigt und unter dem Wagen angebracht.
Auf den Vorbildfotos erkennt man das der Wagen eine feine Gitterstruktur besass. Selbstverständlich gehört auch diese für mich, als bekennender "Nietenzähler", zu dem Modell. Da es an passenden Alternativen mangelte blieb mir jedoch nur der Selbstbau übrig. Aus einem o,51mm "starken" (?) Messingdraht von K & S Engineering wird anhand der "Schablone" die Struktur gebaut. Die Verbindungsstäbe sind gerade einmal ca 1,5mm lang und selbst mit einer Pinzette nur schwer zu bändigen.
Die fertige Strukur an der Wagenseite im Vergleich zu meinen klobigen Fingern (nachdem ich diese wieder vom Sekundenkleber befreit habe und endlich auseinandergebracht habe).
Nachdem ich schon im Eigenbaufieber war baute ich auch gleich die Deichsel aus 0,6 x 0,6 mm Hassler L-Profilen selbst. Den Vorderteil liefert eine geätzte Deichsel aus dem Hause Weinert.
Und weil ich noch nicht genügend Kleinteile bearbeitet habe entschied ich mich auch gleich die Rückleuchten anzufertigen. Das Untergestell, sowie die Räder stammen aus der berühmt berüchtigten Restekiste.
Die Rückleuchten/Reflektoren auf den hinteren Schmutzfängern.



Nach zwei Schichten Floquil Caboose Red (F110020) werden vorsichtig einige kleine Kratzer und Dellen mit dem Skalpell hinzugefügt. Ein wenig schwarzer Künstlerkreidenstaub, die feinen Messingketten von Bavaria Modellbahn und fertig ist der Packwagen.

Sonntag, 7. März 2010

Zaunwagen 130

Obwohl mein letzter Beitrag nun auch schon wieder mehr als zwei Monate zurück liegt war ich in den letzten Wochen nicht untätig und habe neben dem Circusmodellbaublog auch fleissig an den Williams Modellen weitergearbeitet. Da ich aber auf Modellbaumaterialnachschub aus Deutschland warten muss verzögert sich die Fertigstellung einiger Wagen, weshalb ich heute lediglich den gerade fertiggestellten Zaunwagen Nummer 130 vorstelle.

Das Vorbild z.Zt. des Spanischen Nationalcircus (1962)
Bild: Circusjournal Sonderheft 4 (H. Neumärker)

Die von mir angefertigte CorelDraw Zeichnung im Maßstab 1:87.
Die Darstellung der feinen Gitterstruktur an der Wagenseite bereitete mir einiges Kopfzerbrechen.

Durch Zufall entdeckte ich in einem Modellbaugeschäft eine Leiter im Maßstab 1:160 (Plastruct 90671) welche sich perfekt für meine Zwecke eignete. Der Wagenboden besteht wie bei allen offenen Packwagen von mir aus gelasertem Echtholz.

Die Leiter wurde nun entgratet, auf passende Länge gekürzt, und jede zweite und dritte Sprosse entfernt.

Danach eine komplette Seite vorsichtig abgetrennt.

An der bestehenden Seite wurde nun ein 0,25 x 1,5 mm starkes Evergreenprofil (Evergreen 103) geklebt.

An die abgeschnittene Seite wird nun ein weiteres Profil (Evergreen 101) angebracht

Die beiden fertigen Seitenteile.

Nachdem an jeder verbliebenen Sprosse an welcher sich später eine Runge befinden soll ein 3mm hohes Profil (Evergreen 103) angebracht wurde werden die Seitenteile mit Alleskleber an die Holzplatte geklebt.

Die Rungen (Hassler C-Profil 1,0 x 0,5 mm) sowie die feinen L-Profile (Hassler L-Profil 1,0 x 1,0 mm) für die Stirnwand werden wieder wie im Gradinwagenbaubericht auf eine einheitliche Länge gebracht und mit der Stirnseite beginnend an dem Modell angebracht.

Die Eckprofile werden nun mit einem weiteren 1mm L-Profil an der Oberseite verbunden und mit zwei C-Profilen verstärkt.

Aus einer 0,127 mm dünnen K & S Messingplatte werden nun zwei 4 mm grosse Dreiecke ausgeschnitten und an den oberen Ecken angebracht.

Die trapezförmigen Halterungen werden aus dem gleichen Material angefertigt und durch ein 0,5 x 0,5 mm L-Profil mit dem Stirnwandaufbau verbunden.

Die aus 20 mm langen 1,0 x 0,5 mm C-Profilen bestehenden Rungen werden an der Wagenseite angebracht. Dem Vorbild entsprechend fehlt an beiden Seiten die zweite Runge von hinten. Obwohl die Runge fehlte gab es eine Halterung welche mit einem 3mm kurzen C-Profil dargestellt wurde.

Nachdem der Aufbau abgeschlossen ist kommt die Baugruppe Unterbau dran. Das Untergestell, sowie die Bereifung kommen wieder aus dem Hause Preiser.
Leider gibt es im Handel keine passgenaue Einfachbereifung. Eine passable Alternative bietet die Doppelbereifung der Preiser/Roco Circuswagen Serie welche sich mit einer Säge halbieren lassen.

Einfache Hartgummireifen im HO Maßstab.

Von Weinert stammt die feine Messingdeichsel .
Die Lackierung erfolgt mit der bewährten Floquil Farbe Caboose Red (F110020).

Der Wagenkasten besteht aus Echtholz und wird mit 0,6 x 0,6 mm Hassler L-Profilen eingefasst.

Der fertige Wagenkasten.



Nachdem die Ladefläche mit schwarzem und grauem Künstlerkreidestaub gealtert wurde und die feinen Messingketten von Bavaria Modellbahn angebracht wurden sieht das Ergebnis von acht Stunden Arbeit so aus.

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