Mittwoch, 15. Dezember 2010

Offener Packwagen 132

Der Circus Williams nutzte in seinem umfangreichen Wagenpark auch zwei gewöhnliche Lkw-Anhänger. Die beiden bauähnlichen Wagen mit den Wagennummern 132 und 133 transportierten Chapiteaumaterial und Requisiten. Obwohl die beiden Wagen relativ baugleich aussehen, weisen die jedoch beim genauen Hinsehen gravierende Unterschiede auf, was wieder zu langen und ausgiebigen Recherchen in meinem Fotoarchiv führte.
1960 Gent
Obligatorische CorelDraw Zeichnung.
Mit Hilfe eines rechten Winkels wird die Ladefläche aus fertigzusammengeleimten Echtholzbretter geschnitten.
Die selbstgebaute Ladefläche im Vergleich zum Großserienmodell. Die Seitenteile der Ladefläche werden aus 0,6 x 1,7mm Evergreenprofilen (Evergreen 8206) angefertigt. Für die Stirn-und Heckseite kamen 0,6 x 2,29mm Profile (Evergreen 8208) zum Einsatz, welche an der rechten und linken Unterseite dem Vorbild entsprechend abgeschrägt wurden.
Die Profile der amerikanischen Firma Kappler sind aus Echtholz und werden auf die passende Länge geschnitten.
Die Holzprofile bevor sie einzeln mit Holzleim aneinander geklebt werden.
Die Stirnwand besteht aus einzelnen 1mm x 0,5mm Holzprofilen von der amerikanischen Firma Kappler, welche mit 1,0 x 0,5 mm Hassler C-Profilen eingefasst wurden. Die weissen Plastikprofile stammen von Evergreen (100).
Stellprobe auf dem Brekina Fahrgestell. Die Deichsel stammt von Weinert und wurde im vorderen Bereich vorbildgerecht "gebogen".
Die Seitenwände werden wie die Stirnwand aus einzelnen Holzprofilen und Messingprofilen angefertigt.
Als bekennender "Nietenzähler", dürfen selbstverständlich die Nieten an dem Modell nicht fehlen. Dazu werden die schon gekürzten Messing C-Profile umgedreht und mit Hilfe dieses Rädchens vorsichtig die Nieten durchgedrückt.
Deutlich sind die Nieten in der Innenseite des C-Profiles zu erkennen.
Aus 0,127 mm dünnen K & S Messinplatten werden kleine Vierecke geschnitten, an denen später die Riegel angebracht werden und fertig ist die Seitenwand.
Nachdem die Seitenwände und Heckklappe angebracht wurden werden aus o,51mm Messingdraht von K & S Engineering die Scharniere angefertigt und direkt unterhalb der C-Profile angebracht.


Nach zwei Schichten Floquil Caboose Red (F110020) werden die Seitenwände und Ladefläche vorsichtig mit schwarzer Künstlerkreidenstaub gealtert und die feinen Messingketten von Bavaria Modellbahn angebracht.Fertig.

Samstag, 7. August 2010

Zaunwagen 129

Der Circus Williams besass zwei offene Rungenwagen mit den Wagennummern 129 und 130 zum Transport der Zaunelemente. Die beiden Wagen hatten im Gegensatz zu den drei offenen Gradinwagen keine Doppelbereifung, da ihre Last weitaus geringer war als das schwere Gradin. Die eigentliche Arbeit begann wieder mit der mühsamen Suche nach Vorbildfotos in meinem Archiv und der Anfertigung einer maßstabsgerechten Zeichnung mit Hilfe von CorelDraw.

Das Vorbild z.Zt. des Spanischen Nationalcircus (1962). Dahinter einer der drei Gradinwagen.
Bild: Circusjournal Sonderheft 4 (H. Neumärker)

Die von mir angefertigte CorelDraw Zeichnung im Maßstab 1:87.
Im Gegensatz zum anderen Zaunwagen mit der Nummer 130 besass dieser Wagen weder die seitliche Gitterstruktur noch die oberen Winkel an der Stirnwand.

Auch die Ladefläche dieses Wagens besteht wieder aus gelasertem Echtholz.

Wie man bei genauer Betrachtung des Vorbildfotos erkennen kann, besass dieser Wagen weder eine Gitterstruktur, noch war das Seitenprofil so hoch wie die Ladefläche. Das Seitenprofil wurde deshalb aus 0,28 x 1,09mm Evergreenprofilen (Evergreen 8104) angefertigt. Für die Stirn-und Heckseite kamen 0,28 x 2,29mm Profile (Evergreen 8108) zum Einsatz, welche an der rechten und linken Unterseite dem Vorbild entsprechend abgeschrägt wurden.

Der Stirnwandaufbau besteht wieder aus den bewährten Hassler Messingprofilen. Die beiden Seiten, sowie das obere Verbindungsstück sind 1,0 x 1,0 mm Hassler L-Profile. Die beiden mittleren Rungen 1,0 x 0,5 mm C-Profile.

Die Winkel an der Unterseite stammen aus 0,127 mm dünnen K & S Messinplatten .

Vorsichtig werden die weiteren Rungen aus Hassler 1,0 x 0,5 mm C-Profilen passgenau von der Stirnseite beginnend angebracht. Für gleichlange Rungen sorgt wieder die im Gradinwagenbaubericht beschriebene Methode. Die trapezförmigen Halterungen werden aus 0,127 mm dünnen K & S Messinplatten angefertigt und durch ein 1,0 x 0,5 mm L-Profil mit dem Stirnwandaufbau verbunden.

Das Fahrgestell stammt aus aus dem Hause Preiser.

Während der bisherige Bau ohne grosse Probleme von statten ging kam mit dem Bau des Wagenkastens die erste wirkliche Herausforderung. Der Kasten hat im Modell eine Länge von 15mm und eine Höhe von 4mm. Das passende Echtholz stammt von der Firma Kappler.

Die Einfassung besteht aus 0,6 x 0,6 mm Hassler L-Profilen.

Der fertige Kellerkasten komplett aus Echtholz und Messing angefertigt.

Der Kasten wird unterhalb des Wagens angebracht und wirkt stimmig.

Von Weinert stammt die feine Messingdeichsel.
Die Lackierung erfolgt mit Floquil Caboose Red (F110020).
Die Ladefläche wird noch mit schwarzer und grauer Künstlerkreidestaub gealtert.




Nachdem die feinen Messingketten von Bavaria Modellbahn angebracht wurden sieht das Ergebnis von drei Bastelabenden so aus.

Dienstag, 30. März 2010

Offener Packwagen 131

Schon seit Längerem reizte es mich diesen offenen Packwagen nachzubauen. Nachdem ich mich nach langem Überlegen und Probieren endlich auf das Baumaterial (Echtholz) festgelegt hatte ging es dann auch relativ flott. Innerhalb von 10 Arbeitsstunden und einigen Fehlschlägen war das Modell dann auch endlich fertig.
Der Wagen im Jahre 1967.
So beginnt eigentlich fast jedes Modell. Das Fotoarchiv wird nach Bildern, auf denen der Wagen zu sehen ist, durchforstet und eine Handskizze angefertigt.
Bei weiteren Recherchen versuche ich die Wagenmaße zu ermitteln und zeichne den Wagen maßstabsgenau in CorelDraw.
Die Zeichnung wird ausgedruckt und ein Modell für das spätere Modell aus Papier angefertigt. Dadurch kann man schon einmal die Proportionen des Wagens sehen, ihn mit den Vorbildfotos vergleichen und gegebenenfalls die Zeichnung noch einmal überarbeiten.
Die Seitenwände und Bodenplatten werden aus einseitig gelasertem Echtholz mit Hilfe eines Stahllineals und eines rechten Winkels herausgeschnitten.
Da das Holz mit einer Stärke von 1,0 mm jedoch viel zu dick ist beginnt nun endlich der spassige Teil. Mit Hilfe eines scharfen Skalpells und feinem Sandpapier wird die Stärke auf mehr als die Hälfte reduziert. Wie man auf dem übernächsten Bild im Hintergrund erkennen kann sollte dies aber mehr als vorsichtig geschehen.
Der direkte Vergleich. Im Hintergund das noch unbehandelte Holz, im Vordergrund die bearbeiteten Seitenwände.
Die einseitige Laserung des Holzes war das nächste Problem. Da es sich um einen offenen Packwagen handelt und man deshalb die Seitenwände aussen und innen sieht sollte auch die Rückseite ein Bretterprofil aufweisen. Mit einem Stahllineal und feinen Skalpellritzen wurde diesem Umstand Abhilfe geschaffen. Links im Hintergrund sieht man was passiert wenn nicht vorsichtig gearbeitet wird.
Alle Bauteile sind fertig behandelt. Nun kann es mit der Montage losgehen.
Zunächst werden die Seitenteile mit 1,0 x 1,0 mm Hassler L-Profilen eingefasst. Die Bleistiftmarkierungen weisen die spätere Position der Rungen auf.
Vorsichtig werden die beiden Öffnungen für die Türen herausgeschnitten und die Hassler 1,0 x 0,5 mm C-Profile auf die dafür vorgesehenen Positionen geklebt.
An den Stirnwänden wird die Unterseite aus 0,56 x 2,29 mm Evergreenprofilen (Evergreen 8208) angefertigt und aufgeklebt.
Aus einer 0,127 mm dünnen K & S Messinplatte wird ein Viereck herausgeschnitten und auf diesem von der Rückseite vorsichtig mit einem kleinen Nagel Nietenabdrücke gemacht.
Die fertige Platte mit den Nieten auf der Stirnwand angebracht.
Nachdem alle Seitenteile fertig sind kann es mit dem Zusammensetzen losgehen.
Die Ecken werden mit Hassler 1,0 x 1,0mm L-Profilen versehen und alle Spalte zwischen den Profilen sauber verspachtelt. Aus der K & S Messingplatte werden zwei Dreicke angefertigt und unter dem Wagen angebracht.
Auf den Vorbildfotos erkennt man das der Wagen eine feine Gitterstruktur besass. Selbstverständlich gehört auch diese für mich, als bekennender "Nietenzähler", zu dem Modell. Da es an passenden Alternativen mangelte blieb mir jedoch nur der Selbstbau übrig. Aus einem o,51mm "starken" (?) Messingdraht von K & S Engineering wird anhand der "Schablone" die Struktur gebaut. Die Verbindungsstäbe sind gerade einmal ca 1,5mm lang und selbst mit einer Pinzette nur schwer zu bändigen.
Die fertige Strukur an der Wagenseite im Vergleich zu meinen klobigen Fingern (nachdem ich diese wieder vom Sekundenkleber befreit habe und endlich auseinandergebracht habe).
Nachdem ich schon im Eigenbaufieber war baute ich auch gleich die Deichsel aus 0,6 x 0,6 mm Hassler L-Profilen selbst. Den Vorderteil liefert eine geätzte Deichsel aus dem Hause Weinert.
Und weil ich noch nicht genügend Kleinteile bearbeitet habe entschied ich mich auch gleich die Rückleuchten anzufertigen. Das Untergestell, sowie die Räder stammen aus der berühmt berüchtigten Restekiste.
Die Rückleuchten/Reflektoren auf den hinteren Schmutzfängern.



Nach zwei Schichten Floquil Caboose Red (F110020) werden vorsichtig einige kleine Kratzer und Dellen mit dem Skalpell hinzugefügt. Ein wenig schwarzer Künstlerkreidenstaub, die feinen Messingketten von Bavaria Modellbahn und fertig ist der Packwagen.

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